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Hexerei Gesetz

Der Witchcraft Act in Uganda wurde 1957 während der britischen Kolonialherrschaft in seiner jetzigen Form eingeführt und ist bis heute in Kraft. Sein ursprüngliches Ziel war es, Praktiken zu unterdrücken, die von der Kolonialverwaltung als „abergläubisch“ oder gefährlich eingestuft wurden. Dabei wurde kaum zwischen schädlicher Magie und traditionellen Heilmethoden unterschieden.

Im kolonialen Kontext diente das Gesetz dazu, das westlich-wissenschaftliche Gesundheitssystem zu etablieren und gleichzeitig das Vertrauen in lokale Heiler*innen und deren Wissen zu schwächen. Indigene medizinische Praktiken wurden kriminalisiert oder ins Verborgene gedrängt.

Bis heute beeinflusst der Witchcraft Act die Wahrnehmung und Ausübung traditioneller Medizin in Uganda. Obwohl viele Menschen weiterhin traditionelle Heiler*innen aufsuchen, wirken rechtliche Unsicherheiten und gesellschaftliche Stigmatisierung hemmend. Dies erschwert die offene Weitergabe von Wissen und die Zusammenarbeit mit staatlichen Gesundheitsstrukturen. Kritiker fordern daher eine Überarbeitung oder Abschaffung des Gesetzes, um Raum für eine rechtlich anerkannte, kulturell eingebettete und sichere Praxis traditioneller Medizin zu schaffen.

Witchcraft Act: https://www.studocu.com/row/document/makerere-university/bachelor-of-laws/witchcraft-act/94467349

Literatur

Kabumba B. (2023) Criminalizing Indigenous Belief: The Constitutional Deficits of Uganda’s Witchcraft Act. Oxford Journal of Law and Religion 12, 139-156.

Mulumba M., Ruano A.L., Perehudoff K., Ooms G. (2021) Decolonizing Health Governance: A Uganda Case Study on the Influence of Political History on Community Participation. Health and Human Rights Journal 23, 259-271.